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Räuber in der Stadt





Räuber in der Stadt

Beitragvon sid » Mo 5. Mär 2012, 01:23

Auf einmal waren sie da. Niemand wusste weshalb sie kamen, keiner konnte sagen woher geschweige denn wie. Sie waren zu zweit und sie gehörten eindeutig zu jenen Gestalten, deren Geschäfte im Dunkeln besser liefen. Jenes Gesindel das freiberuflich Nachts arbeitete. Als erstes hatte sie der kurze Harald entdeckt, als er gerade betrunken aus einer Bar geflogen war und diese Situation auch gleich benutze, sich an der Tür des Inhabers zu erleichtern. Aber als er sie sah, erkannte er nur zwei Gestalten, die sich an eine Hauswand drückten und hatte sich nicht weiter darum gekümmert. Eine der Figuren stand gerade auf der Schulter der anderen und die zuunterst flüsterte ungehalten:

„Du stehst mir im Gesicht, Luka!“
„psst“ sagte dieser, hielt gerade das Ohr gegen eine Mauer gedrückt und lauschte auf verdächtige Geräusche.
„Und?“ fragte die Untere. „Hörst du etwas?!“

Hier waren sie also - der schwarze Luka und die lange Lilli, das wohl gefährlichste Gespann in ganz Eden. Hier standen sie und hatten einen Plan.
sid
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von Anzeige » Mo 5. Mär 2012, 01:23

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Nächtliche Begegnung

Beitragvon Shinasti » Mo 5. Mär 2012, 01:53

"Das schmeckt ja fürchterlich!", würgte Fio und spuckte das dunkle Getränk, dass der Barmann ihr als Bier hatte verkaufen wollen wieder aus. Bei dem Blick auf die widerliche Brühe, die da vor ihr stand, bekam sie nicht übel Lust, sie diesem unverschämten Barmann ins Gesicht zu schütten und eine kleine Schlägerei anzuzetteln. Doch sie hatte schon seit vorgestern nichts mehr getrunken, und in ihrer ausgetrockneten Kehle schmeckte sogar dieses Gemisch wie klares Wasser. Oder zumindest besser, als die Pisse, die Fio in letzter Zeit immer öfter angedreht wurde. Offensichtlich geriet ihr Ruf in Vergessenheit.
"Ah, ähm...", hörte Fio neben sich leises Gemurmel. Mit einem Blick aus den Augenwinkeln erkannte sie einen kleinen, schmächtigen Jungen als ihren Ausgangspunkt. Doch sie schenkte ihm weiter keine Beachtung. Wenn er etwas zu sagen hatte, würde sie ihm das bestimmt nicht abnehmen.
"Ähm.... ah... MISS!", stieß der Junge mit zuammengekniffenen Augen endlich hervor. Fio wandte ihm, einen leicht spöttischen Ausdruck um die Lippen, den Kopf zu.
"Was?", fragte sie schroff, und nahm noch einen schluck aus dem schmutzigen Glas.
"Ich.... ich, also...", stotterte der Junge wieder.
"Jetzt spucks schon aus oder hau ab", knurrte ihn Fio an. Schon verlor den Spaß an diesem halbwüchsigen Giftzwerg.
"Sie... Sie sind doch Fio, oder? Die Fio, die die Yourshir Brüder ausgeschaltet hat? Und... und die den Katzen-Räuber, am anderen Ende von Wishkor erschoßen hat? Die Fio, die... die Lambden-Höhle erkundet hat?", stotterte er ein paar von Fios Taten ab.
"Kh", stieß Fio einen verächtlichen Laut aus. Der Junge hatte seine Hausaufgaben gemacht.
"Und wenn?", das Lächeln verschwand vollständig aus Fios Mundwinkeln, und wurde durch einen bedrohlichen Zug ersetzt.
Zitternd hob der Junge seine rechte Hand und hielt sie zur Begrüßung bereit.
"Ich... Ich bin Sid. Und ich glaube, Sie können mir helfen."
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon Crackhure » Mo 5. Mär 2012, 03:09

Szenenwechsel! Ein trockener Grasball wird über den staubig-sandigen Boden gejagt. Vom Wind. Ja, von diesem speziellen Wind, der immer da ist, wenn die anstrengende Daueranwesenheit der Langeweile zur Tür herein kommt und dir einen wirklich dämlichen Präsentkorb schenkt. Daniela Katzenberger mag übrigens keine Präsentkörbe, aber das soll im Fortgang dieser Geschichte keinerlei Relevanz haben. Wo waren wir stehen geblieben...? Ach ja...

SZENENWECHSEL!

Dieser eine junge Mann steht noch immer auf seiner Geschäftspartnerin und lauscht an der kahlen Wand. Das scheint sinnlos zu sein, aber was ist schon sinnlos im Vergleich zu einem Grasball, der mitten in der Nacht durch die Lande geweht wird?

"Du... stehst... mir... IMMERNOCH im Gesicht!", zischt die lange Lilli mit den lockigen Haaren. Der ungehaltene Unterton transformierte sich langsam in einen ungeduldigen. Und wohl wahr: Hätte sich jener Luka nicht die Sporen putzen können? Überall dieser Pferdemist.

"Phew..."

"Phew!?"

"Phew...!"

Die Antwort fällt knapp aus und wird mit jedem weiteren Atemzug kürzer. Dito Lillis Geduld. Ein Nervenspiel hier, sonstwo. Wo immer hier auch ist. Tut nichts zur Sache. Es nervt ganz einfach. Wie gerne würde sie ihre martialisch anmutenden Gedanken freien Lauf lassen. Hey... wer hat ihm gesagt er müsse Spikes an die Schuhe tackern um eine Räuberleiter zu machen? Wie klischeehaft... sie machen eine Räuberleiter.

"Also", unterbricht Luka schließlich die Gedankengänge seiner leidenden langen Lilli mit den lockigen Haaren, "Es scheint mir gar so, als haben sie da drinnen keinen Cognac mehr."

"Waaaaas?", fährt es aus der langen Lilli heraus. Wird das Unterfangen jemals von Erfolg gekrönt sein. Zweifelhaft.

SZENENWECHSEL~!

Wieder im Inneren dieser Kaschemme, tada. Betriebsvolles Treiben hier und dort. Der Barkeeper wischt klischeehaft mit einem schmutzigen Lappen den sauberen Thresen dreckig. Der Rotz klebt an seiner versifften Schürze und wohlwollend rotzt er eben auf den Boden. Cognac müsste noch im Lager sein. Indessen würde diese eigenartige Fio gerne auf Sid reagieren, aber da geht auch schon die Tür auf. Nein, es ist keine Tür. Also eher indirekt. Es sind diese zwei kleinen klappflügelartigen Türen, wie man sie aus Saloons kennt. Keiner weiß wie diese Dinger heißen, aber sie sind ganz cool und sozial verträglich. Das laute Treiben beginnt schlagartig zu schweigen. Alles starrt zu dieser Pseudo-Tür herüber und dort steht er... der Held!

Sein glänzendes Haupthaar weht im nächtlichen Wind, der Blick ist entschlossen. Wen sucht er, dieser Monsieur Oh Laa Laa?
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Dunkle Anfänge.

Beitragvon Shinasti » Mo 5. Mär 2012, 17:04

Keuch.
Schneller. Sie war nicht schnell genug. Schneller.
Lief sie überhaupt noch? Sie wusste keine Antwort. Aber sie war nicht schnell genug. Es würde sie kriegen.
Sie musste sie doch warnen. Sie waren nicht gewarnt! Sie wussten nicht, was kam. Aber sie spürte, wie ihre Füße nicht mehr im selben Takt liefen und sah, wie sie sich unter ihr immer langsamer bewegten, fast übereinander stolperten. Schneller! Ein kurzes Aufblitzen vor ihren Augen. Ein schiefes Grinsen. Dunkle Augen. Ihre Schwester. Ihre Schwester. Ihre schwester. Sie musste sie doch warnen!

Ächzend stieß sie aus dem Wald hervor und sah sie. Endlich sah sie sie. Eden's Lichter, so ahnungslos. Ein triumphierendes Lächeln - es hielt nicht lang.
Hinter ihr hörte sie es im Unterholz kracken. Nein. Noch nicht. Noch kriegst du mich nicht!, zürnte sie und stolperte den Hügel mehr hinunter, als dass sie lief.

Ihre Schwester. Sie musste jetzt zu Fio.
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon Crackhure » Mo 5. Mär 2012, 18:05

"Phew ist KEIN Wort!", faucht die lange Lilli mit den lockigen Haaren, während sich die Spikes in Lukas Schuhe immer tiefer in ihr zartes Schulterfleisch bohren. Aber der Angesprochene ist nach wie vor mit Cognac beschäftigt. Nicht irgendeinem Cognac, sondern DEM Cognac! Die beiden stehen ja nicht umsonst an der kahlen Wand der Bar mit den Saloontüren, aus der sie just herausgewurfen worden sind. Und zwar in einem hohen Bogen!

"Ist es doch!"

"Neeeiiiieeeeen!"

"Cognac soll übrigens auch gut für die Haare sein.", wirft Luka ein. So, wie er das immer macht, wenn er das Gespräch auf eine möglichst höfliche Art und Weise beenden will. Wie ein Elder Statesman, wobei hier nicht klar ist, ob das Wort tatsächlich so oder ganz anders geschrieben wird. Ob er mal bald gefunden hat, was er sucht?

"Was suchst du überhaupt?", fragt die lange Lilli mit den lockigen gerechtfertigterweise.

"Ich suche...", erwidert Luka mit einer dramaturgisch korrekt in den Dialog eingebauten dramatischen Pause, "Ich suche IHN! Ich suche... diesen..."

Seine Augen verformen sich zu zwei Schlitzen.

"Ich suche diesen Sid."
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon sid » Mo 5. Mär 2012, 18:35

Hinter dem Fremden drohte der Himmel mit trüben Morgengrau, als die Türe zur Taverne aufschwang.

Alle starrten zu dieser Pseudo-tür herüber – und dort steht er.. der Held!



Alle starrten. Zumindestens alle, die noch halbwegs gerade aus starren konnten. Einige waren einfach zu besoffen. Andere waren damit beschäftigt, auf einen Kopf einzuklopfen, den sie sich unter den Arm geklemmt hatten – und wieder andere waren davon abgelenkt dafür zu sorgen das es nicht ihr Kopf war, der als nächstes eingeklemmt wurde. Stühle und Krüge flogen. Gelegentlich war auch ein Messer dabei. Fluche, Schreie und Gröhlen mischte sich mit dem rauen Gesang einiger Besucher aus dem kurzen Volk, die am oder auf dem Thresen verteilt saßen und (in alter Zwergentradition ^-^) Lieder über Stollen und Steine sagen oder (auch eine alte Zwergentradition)
zwischen den Strophen etwas von ihrem Bier gurgelten, was in etwa so klang als würde man mehrere Liter Flüssigkeit unter hohem Druck durch einen zu engen Abfluß spühlen. Äxte und Helme schepperten gegeneinander.

Kurz: Es handelte sich um eine typischen und in aller Fröhlichkeit stattfindenden Tavernenabend.

Doch nun verebbten die Gespräche. Gegenstände flogen unregelmäßiger. Die nicht zu betrunken waren hoben ihre Nase aus dem Bier. Selbst der Wirt starrte und rührte dabei mit dem Lappen auf nur noch einer Stelle des Thresen herum. Ein Humpen prallte an seinem Kopf ab, aber der Wirt starrte einfach weiter.

Ja, alle starrten. Sie starrten nicht, weil der Fremde, der in der Tür stand vermummt und maskiert war. Dieser Anblick war hier niemanden neu - und die feigsten und cleversten der hier anwesenden Gäste vermummten sich selbst, fürchtete man an einen solchen Ort doch immer alte Bekannte wiedertreffen. Die meisten wussten, das es öfter gesünder war gerade nicht erkannt zu werden.
Aber der, der da gerade in der Tür stand war keiner der Diebe, Tagelöhner und Streuner, die hier sonst herumlungerten. Er war auch nicht einer der verlausten, schmutzigsten Bürger von Eden, nein, er war nicht einmal einer aus dem Hochadel, die sich gelegentlich durch dieses schmutzige Viertel tragen ließen , um mit wertvollen Dingen auf die zu oder wegströmende Menge zu werfen. Nein. Was da stand war kein Adliger. Hätte man die Anwesenden gefragt, hätten die meisten den anmutigen, edlen, beinah schimmernden Fremden, der sich nun suchend in der Taverne umsah, nicht einmal für einen Mensch gehalten.

Die ersten Blicke wurden getauscht, ein murmeln erhob sich, steigerte sich zu einem raunen, wuchs zu einem tuscheln. Dann eine Stimme, lauter, fester und deutlicher:
„Ein.. ein Held, das muss ein Held sein!“ Mehrere Stimmen fielen ein. Das Wort „Held“ echote durch den Raum. Niemand hatte das bisher über jemanden gesagt, der unter zwei Meter groß war – und diese Erscheinung war klein, sehr klein. Doch nun, wo es einmal ausgesprochen war, schien es allen schlüssig. „Einer der 4 Helden!“ riefen sie und starrten weiter, diesmal auf die bernsteinfarbene Maske, die verheißungsvoll im goldenen Tavernenlicht leuchtete.

Der Besucher stand immer noch verdutzt in der Tür und schaute in hundert offene Augen und mehrere offene Münder. An was für einen seltsamen Ort war er hier geraten? Eigentlich kannte das Pack, das an diesem Ort zusammen kam. Sie soffen, sie kämpften. Gelegentlich schlugen sie sich gegenseitig tot und benutzten eine Ausdrucksweise, die man nicht mal seiner „geliebten“ Verwandtschaft gegenüber benutzen würde. - aber das, was hier geschah war.. neu. Er seufzte und griff fasste sich an den Kopf. Er hatte keine Zeit für diese Spielchen.

„Ich suche jemanden.. ich.. ich suche meine Schwester, - ich suche Fio!“..

Nur ein scheppern, das nicht aus der Taverne kam, zeriss die darauf folgende Stille. Der schwarze Luka war vor Schreck von Lillis schultern gefallen. .. Er kannte diese Maske.

„Was ist?“ fragt die lockige Lilli den liegenden Luka.

„Phillipus..“ keucht der.
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon Lilli » Di 6. Mär 2012, 01:12

Lilli hielt dem vestörtem Luka,verwirrt,die Hand hin: "Wer?" Luka ergriff ihre Hand und zog sich hoch. "Als hättest du nie die Legenden erzählt bekommen,vom 4. Helden? Einige der Legenden besagen,er habe die Stämme der Kajid im Süden besiegt,die Dörfer im Norden habe er vor den Angriffen der Bergdrachen bewahrt,welche er daruf gezähmt habe,Denaos,den Gierigen soll er im Schlaf ertränkt haben,auf seinen Reisen über das Meer soll er schon unzälige Male den Aeonen,riesigen Seeungeheuern,welche wie rabenschwarze Geier aussehen,überlebt haben,sobald sie eines ihrer abertausenden von Mäulern auftun,verfault alles im Umkreis einer Seemeile. Sie kommen aus dem Meer und setzen sich auf dem Mast fest,in den Segeln und rufen,mit krächzenden,klagenden Stimmen ihren Meister an,das Abysmyth,ein Wesen,dass noch nie ein Lebewesen überlebt hat,bis ER kam,der 4. Held und das ist nichtmal ein Bruchteil dessen,was sich erzählt wird. Einige sagen,er sei ein Held,doch ds ist nur Schein,alle haben sie eine fuchrtbare Angst vor ihm,Hinter seinem Rücken wird er Il Terribile,der Schreckliche geschimpft." Nachdem er seine Erzählung beendet hatte,blickte Luka noch einmal über die Schulter und spuckte voller Abscheu auf die von Abfällen und anderen Ekelhaftigkeiten gepflasterte Straße und machte sich auf in Richtung des Stadttores. "Komm,sonst schließen sie die Tore,bevor wir dasind." Lilli spähte kurz durch das kleine Fenster,der Taverne,hinter dem noch immer Stille herrschte und lief dann widerwillig dem in der Nacht laut erscheinendem Klacken der Sporen hinterher. "Wie? Und das war's jetzt? Du bekommst Muffensausen,beim Anblick eines legendenumwobenen,vom Volk ernannten Helden? Was ist mit deinem Sid und meinem Cognac?" Während die beiden gen Stadttor zogen,wendete sich die Atmosphäre in der Taverne...
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon Shinasti » Di 6. Mär 2012, 20:30

"Fio!", liess der Maskierte seine Stimme über die tuschelnde Menge erklingen.
"Gh", seufzte Fio und wäre am liebsten einfach aufgestanden, hätte den Helden am Arm gepackt und mit hinausgeschleift und wäre nicht mehr in diese stinkende Bar zurückgekehrt. So talentiert er auch in noch so vielen Gebieten war, so auffällig war er leider auch. Aber da war noch dieser Sid hier neben Fio, der, dass sagte ihr ihr Bauch mit absoluter Bestimmtheit, noch interessant für sie werden würde.
Also nickte sie statt ihrer Idee nach zu gehen kurz in Richtung Tür, sich des aufmerksamen Blicks des Maskierten mehr als bewusst, und setzte erneut das Glas an die Lippen.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren durchschritt der Frisch Angekommene die Bar, und löste damit die Starre der anderen "Gäste", wenn man sie denn so nennen konnte, die sofort wieder mit ihrem Gebrüll und Gescherze anfingen und ließ sich auf dem Platz neben Fio nieder.
"Was zum Teufel treibst du hier?", zischte er schon ehe er sich setzte, als Sid Fio von einer Antwort abhielt. Hm. Das hätte sie dem Kleinen gar nicht zugetraut.
"Miss Fio, ich muss das wirklich dringend mit Ihnen besprechen!"
Wo war die Schüchternheit von eben hin? War es dem Jungen so ernst?
"He", gab Fio wieder nur einen Ton von sich, "Es gibt nichts, was der hier nicht hören darf. Oder kann."
Ein schiefes, spöttisches Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie den Maskierten genauer betrachtete. Auch die "Verkleidung" vermochte es nicht zu verbergen, dass er ganz offensichtlich außer Atem war. Er hatte etwas zu sagen, so viel war klar.
"Das kann warten", entschied der Makierte schlicht, "es gibt wichtigeres."
Sid schien zunächst widersprechen zu wollen, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Stattdessen lies er sich mit starrer Miene auf Fios anderer Seite nieder.
"Aber ernsthaft - warum bist du hier?", wiederholte der Neuankömmling seine Frage. Mit einem spöttischem Blick auf Fios schmutziges Glas bemerkte er: "Wegen des Biers wohl schonmal nicht."
"Ha! Gut erkannt, klei...", setzte Fio grinsend zu einer Antwort an, als plötzlich ein lautes Schappern durch die Kneipe ging.
DIe "Tür" war so hart aufgeschwungen worden, dass sie erbarmungslos gegen die Wand knallte. Erneut verstummte die ganze Bar (was an diesem Abend seltsam häufig geschah) und starrte auf den Verursacher dieses Krachs.
Dort stand eine relativ kleine, schwarz gekleidete Figur im Türrahmen, und, auch wenn man es ihr nicht direkt ansah, bebte vor Zorn.
Hinter dem kleineren Mann erschien eine hochgeschossene, weibliche Gestalt und betrachtete das Geschehen halb interessiert, halb amüsiert.
"Jetzt gibts wohl doch noch Cognac für mich", trällerte sie, während der Vorangegangene entschlossen auf die Gruppe rund um Fio zu stapfte.
"Was ist hier heute nur los?", knurrte diese und warf ihrem maskierten Nebensitzer einen Blick zu "Kennst du die?"
In diesem Moment erreichte der Mann die Gruppe, und auch er schien für einen Moment zu erstarren, als wollte er die antwort hören.
"Nicht das ich wüsste."
Für einen Moment entgleisten Lukas Gesichtszüge, doch dann fing er sich wieder.
"Ach nein? Ich bin ja auch nicht wegen dir da."
Wie hatte Phillipus ihn vergessen können? Erneut berachete er die wohlgeformte Maske, fragte sich, ob es nur eine Verwechslung war - aber nein, ganz ohne Zweifel. Das war er.
"Mein Glück, schätze ich", antwortete Phillipus mit leicht spöttischem Unterton.
"Definitiv", scholl eine unterschwellige Drohung zurück.
Schon setzte der Maskierte zu einer Antwort irgendeiner Art an, als Fio ihn stoppte.
"Was willst du dann?", zischte sie beinahe.
"Er will zu mir", antwortete Sid an Stelle der schwarzen Gestalt.
"Du erinnerst dich also." Es war mehr eine Frage, als eine Feststellung.
Mit einem zynischen Lächeln heftete sich Lukas Blick nun an Sid. "Gut."
"Dann hast du ja deinen Sid, und ich such mir meinen Cognac", meldete sich Lilli zu Wort und wandte sich daraufhin sofort an den Barmann.
"Glaub bloß nie wieder, dass mich sowas einschüchtert", knurrte Luka nur zur Antwort und warf Phillipus erneut einen Blick zu.
Doch der beachtete ihn gar nicht mehr. Er hatte sich tuschelnd an Fio gewandt, die ihn jetzt mit ihren, eben noch scherzenden, Augen ernst betrachete und fragte: "Wie viel Zeit bleibt uns noch?"
"Bis so in etwa... jetzt."
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon sid » Mi 7. Mär 2012, 16:25

Wie auf Befehl donnerte ein Dröhnen heran. So schnell wusste niemand zu sagen, woher der Lärm kam, doch es kam nicht aus dem Nebenraum. Und auch nicht aus der Schankstube. Das Geräusch platzte plötzlich in den Raum, donnerte grußlos an der verblüfften Truppe vorbei, schlug gegen die Wand und prallte von dort gegen die nächste Mauer, bis der ganze Raum nur so zitterte und wackelte. Kleinzeug schepperte zu Boden, einige Deckenbalken brachen. Die meisten der Anwesenden zog es auf die Knie, bis auf den Helden, der scheinbar ungerührt und heroisch dastand. Doch das war wohl weniger seinem Mut zu verdanken als vielmehr der Tatsche, das seine Klamotte und Rüstung zu edel und steif war, um einfach in sich zusammenzusacken. Jedenfalls fiel er bei der nächsten Erschütterung einfach nach hinten um. (was zwar nicht sonderlich heldenhaft aussah, aber bestimmt zu einem höheren und für normalsterbliche undurchschaubare Taktik gehörte, die unser Held bestimmt (ganz bestimmt sogar ^^) verfolgte. Helden tuen sowas und haben immer eigene Pläne). Einige hatten sich gerade wieder aufgerichtet und wollten zur Tür stolpern. Da stürzte die Decke ein.


Als Sid wieder zu sich kam erklang oben immer noch das Grollen.
„Toll, jetzt werden wir alle sterben“ meinte Fio genervt.
„st.. ste.. sterben?“ echte er, als sein Kopf nervös und alamiert unter einem Schutthaufen hervorzuckte.
„aye, gleich ´ind wir alle tot. “ kam es von der langen, lockigen Lili, die mit den Zähnen gerade den Cognac entkorkte. „hinüber, Fini“ Sie nahm einen grossen Schluck und reichte die Flasche an Luka weiter, der auch einen Schluck nahm und anschließend protestierte.
„Quatsch, wir sterben nicht. Also, - ihr könnt machen, was ihr wollt, aber ich bin eindeutig zu dreckig. Und es schauen zu wenig Leute zu.“
„. ..w.. was passiert eigentlich, also wenn man tot ist?“ Sid wurde immer nervöser. Er versuchte sich selbst zu beruhigen, indem er auf seinem Oberteil herumkaute.
„Entweder man wird gefressen. Oder man vertrocknet. Oder man schimmelt.“ meinte die Lockenlilli.
„Meistens bleiben nur die unansehnlichen Sachen übrig. Und wenn man Pech hat, stehen Knochen aus einem hervor. Und wenn man RICHTIG VIEL Pech hat, stecken auch noch scharfe Sachen in einem drin.“ vervollständige Luka ihren Gedanken.
Das grollen draussen wurde lauter.

„Also so betrachtet haben wir eigentlich richtig Glück“.
Fio hatte sich in den Schneidersitz gesetzt und war gerade damit beschäftigt, sich mit den Fingern die Haare zu entwirren. „Nur falls wir doch nicht sterben: Wie kommen wir hier raus? Und wo ist eigentlich Shin.. dieser absolut gutaussehende und unwiderstehlich heiße Monsieur mit der Maske?“ Sie blickte sich um und grinste, als ihre Augen nichts fanden, erschlaffte das grinsen schnell.
„Hey.. wo ..“

Alle blickten sich um.
„Phillipus?“ Luka schluckte schnell. „Scheiße.“ zischte er. Sein Blick flog unruhig durch den zusammengestürzten Raum, über Schuttberge, Steine und Staub. Schließlich entdeckte er den Helden ,der immer noch auf dem Rücken lag und Staub gurgelte. Seine Mimik beruhigte sich wieder. Der Held richtete sich langsam auf.

“Der hätte verrecken sollen.“ Mit unglaublich überzeugender Gleichgültigkeit lehnt Luka sich gegen die Wand.

-Mittlereile war das grollen wurde zu einem leisen,regelmäßigen poltern und schaben. -
„Was ist das?“ frugen einige weiter entfernte Stimmen.
„Also ein Erdbeben ist es nicht.“
„was immer es ist, es klänge, als wolle es hier rein.“
„Es soll auf KEINEN FALL hier rein kommen.. „
„Zumindestens sollten wir vorher draussen sein“..
„Ist noch etwas von dem-Hundepissegesöff da, das ihr hier als Bier verkauft?“

-Immer mehr stimmen plapperte durcheinander. -

„Das klingt echt..“ begann Sid und der Held vervollständigte hustend seinen Satz. „.. unheimlich.“ Auch er sah besorgt aus, stand hustend auf und griff nach Fio, um sie hochzuziehen. „Wir müssen hier raus. Sofort.“

„Und wie - bitte- willst du das machen?“ meinte Luka spöttisch, doch der Held ignorierte ihn einfach und lief stattdessen, Fio hinter sich herziehend, einige Schritte in den Raum. Erst sicher gerade aus, dann langsamer sich öfter umsehend, bis er schließlich im Kreis lief,solange bis er wieder in der Mitte stand.
Dort drehte er sich einige male suchend um, dorthin, wo die Tür sein sollte. Dorthin, wo er einmal ein Fenster gewesen war. Dorthin, wo man den Hintereingang vermuten konnte. Einige Momente schwieg er.
So kommen wir nicht weiter“ stellte er dann schließlich fest.

„eehwwm.. aber es muss einen Weg hier raus geben?“ kam es von Sid, der Ihnen die ganze Zeit, um jede Kurve, Ecke und jeden Tisch hinter gelaufen war.

„also - so kommt ihr echt nicht weiter“, meinte Lilli, die sich zu Luka an die Wand gelehnt und grinsed die seltsame Polonaise durch den Raum grinsend beobachte hatte.

„Sie hat recht. Sie hat sowas von recht“
meinte Fio, doch der Held schüttelte nur den Kopf.
„Es gibt immer einen Weg und eine Möglichkeit, man muss nur wissen, wonach es Ausschau zu halten gilt“.



[ooc: -Schnitt - Und jetzt bekomm ich erstmal Besuch. ^-^ ich wollte mehr schreiben ..u.u aber ich hab nicht viel Zeit, mich schon beeilt und dabei dennoch weniger geschafft als ich wollte. .___. ]
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon sid » Mi 7. Mär 2012, 23:29

Er zögerte kurz, dann fügte er schnell hinzu. „Ganz klar. Wir suchen den Geheimgang!“
„Äh.. Geheimgang?“ .. nun waren alle noch verwirrter als sonst.
„Klar, in alten Gemäuern gibt es sowas, - Geheimgänge, doppelte Wände, Bilder mit Sehschlitzen. Vorallem in den Schlafzimmern der hulden Jungfernschaft“.
Schon begann der Held die Wand abzuschreiten.
„Das hier ist aber kein Schlafzimmer. Das ist nichtmal ein Gemäuer und auch nicht sonderlich alt, das wirkt nur so, weil hier jeder seine Sachen gegen die Wände schmeißt.. .. und wo soll dieser Geheimgang überhaupt aussehen? Und wo soll er sein?“
Eh.. äh. Natürlich sieht er überhaupt NICHT wie ein Geheimgang aus!“

„Oh, alles klar.“ kam es von Luka sarkastisch. „dann kenne ich viele Geheimgänge. Den Tisch dort, die Decke. Die staubige Flasche dort hinten im Regal“. Demonstrativ und gekonnt warf er einen Stein nach dem Objekt.
Der Stein prallte gegen die Flasche. Plötzlich machte es „klonk!“, die Flasche kippte zur Seite und Luka fiel.
„Ah“ , kam es von dem Unbekannten in der Maske zufrieden, während er das Loch im Boden musterte. „Ich wusste, das so etwas geschehen würde.“

Auch von der Decke fing es nun an zu rieseln und zu bröckeln. Weitere Steine fielen. Irgendetwas grosses war da draussen. Und es wollte rein und grub.
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