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Räuber in der Stadt





Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon Shinasti » Do 8. Mär 2012, 00:16

"Nichts wie rein da!", zischte Fio und wollte sicher gehen, dass die ganze Gruppe Luka so schnell wie möglich in das Loch folgte.
Sid schien damit kein Problem zu haben, denn er hatte sich auf der Stelle an der langen Lilli, die sich nun ebenfalls gemächlich in das Loch gleiten lies, vorbei gedrängelt und war gesprungen.
"Geh schon", meinte Fio hinter dem Helden, der jedoch zunächst nicht reagierte.
"Da unten ist es dunkel - so seh ich da nichts", meinte er nur, und zog sich die Maske vom Gesicht, um erstaunlich weiche Züge für seine kantige Stimme zu enthüllen. Die Haare band er sich unter einem Tuch zusammen.
"Bild ich mir das ein, oder machst du das mit Absicht?", fragte Fio leicht erstaunt über dieses Verhalten.
"Was?", kam die verwunderte Antwort.
"Ach nichts. Jetzt geh schon", antwortete Fio und verpasste dem nun Demaskierten von hinten einen Stoß, so dass er gezwungen war in das Loch zu springen.
"Adios, du fettes Viech", murmelte Fio gelassen über die Schulter hinweg dem etwas, dass so kratzte und schabte zu, und sprang ebenfalls in das Loch, dass sich elegant hinter ihr schloß.

"AUTSCH! Das war mein Fuß!", nörgelte irgendjemand. Wer, war in der Dunkelheit schwer zu erkennen.
"Maul nicht und geh weiter", kam die Antwort von jemand genauso unerkennbarem.
"Wohin denn überhaupt?"
"Weiß ich doch nicht."
"Hört auf zu quatschen und lauft! Es stinkt hier drin!"
"Kö... könnten wir weitergehen? Es ist so dunkel hier..."
"Mein schöner Cognac..."
"AUTSCH! Das war die Wand!"
"Ja, und so ne bööööse Wand. Jetzt geh endlich!"
"Du hast gut reden, war ja nicht dein Gesicht!"
"Ich hätte für gewöhnlich was zum Schutz drauf. Denk mal drüber nach."
"Wieso hast du die Maske noch gleich abgesetzt?"
"Frag' ich mich jetzt auch. Aber ich mochte sie sowieso nie."
"Heißt dass du hast sie weggeworfen?"
"Ja. Hab sie nie wirklich gebraucht. Im Gegensatz zu Anderen renne ich nicht gegen Wände."
"AUTSCH! Hier gibt's ja Stufen!"
"Danke für die Warnung."
"A-HAHAHA!"
"..."
"Cognac wär jetzt schön."

Als diese seltsame Gruppierung endlich wieder Tageslicht erblickte, waren sie sich nicht sicher, wie viele Stunden sie gelaufen waren, geschweige denn, in welche Richtung.
Entnervt stapfte Luka der Gruppe voran, hinter ihm die lange Lilli, die nach wie vor ihrem Cognac nachtrauerte. Darauf folgte Sid, der ängstlich und erleichtert auf die Befreiung aus dem Tunnel reagierte.
Dahinter schlenderten Fio und der Held nebeneinander, in ein Gespräch vertieft, dessen Inhalt niemanden zu interessieren schien.
"Ha, die Sonne", gähnt Lilli und streckte sich im warmen Tageslciht.
Um sie herum erstreckte sich... Grün?
Alles um sie herum war Grün. Sie befanden sich auf einer Lichtung inmitten eines tiefen, undruchdringlichen Dschungels.
"Wo zum Teufel...?", murmelte Luka.
Sie waren höchstens ein paar Stunden gelaufen - wo waren sie?
"Eine Oase", meinte Fio von hinten.
"Zu viel Dschungel. Muss ein Fluss sein", antwortete der Held.
Luka warf Phillipus und seinem Gesicht, das er zum ersten Mal sah, einen Blick zu.
"Und was für ein Fluss?", fragte er höhnisch.
"Sag dus mir. Ich kenn mich in der Gegend nicht aus."
Natürlich tat er das nicht. Das hätte Luka auch so gewusst. Arrogant wandte er den wuscheligen Kopf wieder dem Dschungel zu.
"Und jetzt?", fragte die lange Lilli, "ich glaub' ja nicht, dass es hier Cognac gibt."
Sid seufzte.
"Und Städte wohl auch nicht."
Shinasti
 
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von Anzeige » Do 8. Mär 2012, 00:16

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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon Lilli » Do 8. Mär 2012, 02:08

Unentschlossen lässt sich einer nach dem anderen ins Grüne plumpsen. Schweigen breitet sich unter ihnen aus. Jeder hängt seinen Gedanken nach und genießt..oder versucht es zumindest,man bedenke die verschiedenen Gemüter,die warme Sonne. Irgendwann unterbricht Held Phillipus die Stille,erhebt sich und geht scheinbar ziellos auf der Grasfläche umher,den Rücken zu den anderen gewandt: "Ich habe Hunger. Auf,Gefährten! Lasset uns etwas Essbares finden!" -"Hat der nen Sonnenstich?" fragt der kleine Sid in die Runde. "Die Frage ist berechtigt. Aber die Idee ist nicht übel." entgegnet Fio,steht auf und folgt dem anscheinend etwas Verwirrten. Allmählich steht auch der Rest auf und trottet den beiden hinterher. "AAAAAH!!!" Ertönt es von Phillipus. Von seinem Schrei aufgeschreckt quaseln alle durcheinander:
-"Was ist passiert??!"
-"Ist er wieder zu sich gekommen?" "Das glaubst du doch selbst nicht,oder??"
-"Er hat was Essbares erspäht,na Gott sei Dank!"
-"Vielleicht. Er hat den Baum dort vorne gesehen." meldet sich Fio,welche neben ihm steht, zu Wort. Ohne groß nachzudenken,rennt alles,wie von der Tarantel gestochen auf den Baum zu,jeder will der 1. sein. Als alle angekommen sind,muss man feststellen,dass die Äste zu hoch sind,um an das was daranhängt heranzukommen. Verzweifelt werfen einige Steine,welche auf dem Boden liegen den Baum hinauf,in der Hoffnung,eine Frucht zu treffen,die sich lösen und herunterfallen könnte,andere versuchen es mit einer Räuberleiter,mit Erfolg. Luka,welcher sich mal wieder durchgesetzt hatte,zupfte einen Bund Äpfel aus dem Baum,erstarrte und ließ sich fallen. "Luka! Was sollte das denn bitte?" fragt die lange Lilli,auf welcher er landete,erschrocken. "Und verdammt nochmal! Runter von mir!" Sie rollt sich herum,schubbst ihn und eine kleine Keilerei bricht zwischen den beiden aus. "Da saß eine riiiiiiesen Schlange! So einen riesen Schädel hatte die!" Er hielt demonstrierend seine Hände knapp einen Meter auseinander. "Und angeguckt hat die mich,mit Augen,ihr glaubt es nicht. Von güldener Farbe waren sie und angefunkelt haben sie mich!"
-"Sicher,dass dort eine Schlange ist und du dir das nicht bloß eingebildet hast?" fragte Sid ängstlich. " 'Türlich bin ich mir sicher!"
-"Ach komm,du willst uns doch nur auf den Arm nehmen!"
In dem Moment hört man ein leises,kaum vernehmbares Zischeln. Sofortige Stille bricht ein. Das Zischeln wird lauter und scheint von oben herab,den Baum herunter zu kommen. Langsam richten sich alle Blicke in das Geäst. 2 riesige güldene Augen schauen zurück. "Na? Habe ich's euch nicht gesagt?" Durchbricht Luka die Stille. Keiner kann antworten,alles starrt nur auf dieses Riesenvieh,was nun an anfängt immer bedrohlicher zu zischeln und das Zischeln scheint sich zu Worten zu formen.."sszzzbaumzzzzdersszzErkenntnissssszzzz" .. Panik bricht aus. Alles rennt und ruft durcheinander. Klein Sid versucht sich hinter Fio zu verstecken,die wiederum versucht das Weite zusuchen,Luka und Lilli fielen in einer Art Starre,welche eher auf Fassungslosigkeit und Verwirrung basierte und Phillipus fuchtelte wie wild mit seinem Schwert herum und köpfte gewollt,oder ungewollt das Monster. Ruhe kehrt ein...
Lilli
 
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon sid » Sa 10. Mär 2012, 21:05

Ruhe kehrte ein und alle starrten auf das Geschöpf zu Lukas Füßen. Dort lag eine gewöhnliche – womöglich etwas zu große und zu fette Schlange, doch Luka war sich sicher, das was dort lag war nicht das war, was er gesehen hatte und wofür er es gehalten hatte, nicht das, was seine Fantasie ihm glauben machen wollte. Vermutlich war es nur eine optische Täuschung gewesen, verursacht durch die Blätter und das Licht ,das von hinten durch den Baum gefallen war, doch für einen Moment war es ihm so erschienen, als ob ein „Gespenst“ ihn durch die Augen der Schlange betrachtet hätte.- „Gespenst“ -war womöglich nicht das richtige Wort,- „Dämon“- traf es fast eher,.. eine Schimäre, ein Zweigeschöpf, eine Kreuzung aus einem Tier und einer höheren, uralten Vernunft, die in diesem unscheinbaren Körper lauerte. Luka schauderte und als er sich abwandte,
um sich von dieser Vorstellung loszureißen, und kaum hatte er sich umgewandt, sah er, wie Lilly und Sid sich hüpfend um einen Apfel stritten und gegenseitig aus der Hand zu schlagen versuchten. „Das ist MEINER!“ kam es von Lilly gerade, während Sid sich in an ihren Arm festhing und protestierte „Gar nicht, - ich hab viel mehr hunger als du!“ motzte dieser, während er nach dem Apfel schnappte und versuchte, mit ihm fortzulaufen. Doch Lilly war schneller und hatte sich schon von hinten auf ihn geworfen, niedergestürzt und in ihm festgekrallt, während Sid sich gerade in ihrer Schulter verbiss. „Aua!, lass das“ fauchte sie, während der Apfel vor Phillipus Füße rollte. Dieser hob ihn auf und drehte ihn nachdenklich in den Händen.
„Ich glaube, wir haben alle Hunger“ meinte er.
Beide versummten. Das gerangel endete. Lilly und Sid schauten sich an. Eine Weile lagen sie so da, blinzelten einige male synchron, bis ihr Blick die Früchte erreichten ,die noch im Baum hingen. Beide betrachteten sich mit einem weiten grinsen. „Machen wir ` ne Räuberleiter?“ schlug die lockige Lillly vor. „Klar“ kam es von Sid, der schon aufstand und Lilly mit sich hochzog.
„Moment“, meinte da Fio“ich glaube, ich hab` da eine bessere Idee.“

Eine Stunde später hatten sie Holz aufgeschichtet, ein lebendig flackerndes Feuer entzündet und der Rauch zog in den nachtumwölkten Himmel, während die kleine Gruppe erschöpft aneinander lehnte und müde an ihren Spießen kaute. Luka hatte sich in einen undefinierbares, mottenzerfressenenes Stoffstück gewickelt, was er liebevoll „seinen Plümmli“ nannte, Fio spielte auf einem hölzernen Instrument, das eine leise Melodie in die Nacht schickte. Ein kleiner Rest von der Schlange lag gehäutet, sorgfältig zerstückelt und filetiert auf einem heißen Stein direkt über dem Lagerfeuer, auf dem noch etwas knusprige Haut brutzelte und ziemlich lecker roch. „gabshh da nissht ma *whicks * eine Gäshischte mit son Baumdings und Äpffüln und Sünde und son Zeug?“ lallte die lockige Lilly, während sie sich zufrieden über den Bauch streichelte und nachdenklich auf einem Stück Schlangenfleisch kaute.
„Hn“ kam es vom Phillipus. „Es gab da tatsächlich mal so eine alte Religion, die sich aber nie durchsetzen konnte und deren Anhänger bald ausgestorben sind“.
„.. eine.. alte – iihwks- Räli.. eh.. Behli.. .. .. .. Belighion?“ echote Lilly.
„Ja, soweit ich das verstanden habe, wurde sie von einem gelangweilten und zänkischen Gott gegründet, der seine Anhänger nach dem „Halte dich an das, was ich dir prophezeihe, oder fahr gleich zur Hölle!“ .. Prinzip dirigierte. Die Leute, die dieser Religion angehörten waren echte masochisten - oder sie mochten die Vorstellung, über eine eingefettete Stahlleiter in einen Feuerschlund zu rutschen. Jedenfalls waren sie nicht sehr überlebensfähig.. Dieser Gott hat jedenfalls auch so einen Baum wie diesen hier gepflanzt , - und jeden verflucht, der davon gegessen hatte. `Verbotene Früchte` nannte er das und.. “
„Humbug“ unterbrach ihn Fio und angelte einen Apfel aus dem Gras. „Götter, Verbote. Wen interessiert das schon. Jemand Lust auf einen Nachtisch?“
„.. also ich zumindest bin Atheist aus Bequemlichkeit“.. meinte Luka und fing den Apfel, den Fio ihm zuwarf.
sid
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Re: Räuber in der Stadt

Beitragvon Shini & Sid » So 11. Mär 2012, 16:47

Luka lag auf dem Rücken und starrte in den Nachthimmel. Es kam Nebel auf und er konnte nichts weiter sehen, die Bäume, das Gras, die Stelle, wo das Feuer gewesen war. Er sah auch nicht die Anderen. Alles lag in einem vagen Dunst.
Doch sie waren noch da. Ein vertrautes Schnarchen durchschnitt die Stille, wie ein Säbel, der laut und dröhnend durch den Urwald peitschte. Er kannte dieses Schnarchen schon seit einigen Jahren, seit er Lilly damals als kleines, dreckiges und zerzaustes Straßenmädchen aufgelesen hatte. Er strich sich mit der Hand den Tau von der Stirn und rollte sich auf die Seite. Vielleicht konnte er noch etwas schlafen.
Verwirrt runzelte er die Stirn. Irgendetwas fühlte sich anders an als sonst. Stein Arm strich über etwas weiches, zugleich aber irgendwie festes. Es bewegte sich etwas, wenn er es berührte.
Und es saß unter seiner Kleidung. Erschrocken zuckte Luka hoch und versuchte es wegzudrücken, doch er spürte nur ein ziehen in der Brust. Das Vieh das ihm unter die Klamotten gekrochen war hatte sich festgebissen. Bestimmt war es irgendwas mit einem saugnapfartigen Maul, das gerade an seinem Blut schlürfte. Er sprang hoch und griff nach dem Parasit, packte ihn und versuchte ihn abzureißen.
Doch der Parasit wehrte sich. Und er hatte Zähne. Zähne die er auch benutzte. Und gerade stieß er sie alle gleichzeitig in Lukas Oberkörper, als dieser an dem Parasitenhintern riss.
„KYYYYYYYYYYYYYYYYYARGH!“ würgte er hervor, bis der Ton sich immer heller in die Luft schoss und sich dort zu etwas schrillen steigerte, das Luka noch nie aus seinem Mund gehört hatte. Er war so erschrocken, das er abrupt zu schreien vergaß, während das Echo seines Kreischens sich wie ein getretener Kolibri höher und höher in den Himmel schraubte.
Wie von Kriegsgeschrei alarmiert, sprangen die Anderen auf, und gingen in Kampstellung. Soll heißen: Fio holte ein verstecktes Messer hervor, Lilli packte eine Waffe an ihrem Rücken, Sid sprang auf und stolperte panisch zu Fio und der Held griff nach seinem Schwert - das seltsamerweise nicht mehr dort war, wo es sein sollte. Er war es auch nicht. Verwirrt sah er sich um. War er nicht dort drüben eingeschlafen?
Aber dort, wo er eingeschlafen war, stand etwas im Dunst und schrie einen Laut, der nichts Menschliches mehr an sich hatte.
Der Held stand dort und blickte in den Nebel. Er blinzelte. Starrte. Dann öffnete er den Mund und formulierte ein „Äh?“, das es nicht aus seiner Kehle schaffte. Schließlich schrie er selbst, ein Schrei der sich bald mit dem Anderen vermischte. Das was dort im Nebel mit dem Rücken zu ihm stand war er selbst. Sein Spiegelbild wirbelte herum, starrte ihn froschäugig an, sein Kinn klappte herunter und dann reagierte auch sein Doppelgänger: Er schrie - Beide schrien. Fio stand noch immer in Kampfstellung. Das Messer gezückt, die Muskeln in Bereitschaft gespannt, doch die Absicht zu kämpfen hatte sie längst vergessen. „Was zum.. ?“ Sie schaute zwischen Luka und ihrer Schwester hin und her. „Scheiße verdammt, spinnst du, - warum kreischst du so und zerrst dir an den Titten wie ein wildes Pavianweibchen, - und warum zur Hölle machst DU dabei auch noch mit?“ Sie fixierte Luka. Dann seufzte sie noch einmal resigniert und steckte das Messer weg.
Sid hingegen schien die Situation ganz anders zu bewerten. Die Situation, die Fio eben noch als ungefährlich eingeschätzt hatte, trat nun dunkel und in seiner ganzen Bedrohlichkeit aus dem Nebel. Dort, wo der Dunst sich lichtete, war kein Dschungel mehr. Nebel schwappte über den Boden, einen Boden, auf dem der eindeutig kein Gras mehr war und der so aussah, als würde nie wieder etwas auf ihm wachsen. Ein dunkles, riesiges Schemen erhob sich direkt hinter ihnen weit in den Himmel. Sid kniff die Augen zusammen und versuchte, etwas zu erkennen. Hohle Augen starrten zurück. Ein Gesichtsloses Grinsen erwiderte seinen Blick. Darunter und daneben waren noch mehr Augen, Münder und Teile von Gesichtern. An einigen hing noch etwas Haut. Die meisten waren zu einem stummen brüllen aufgerissen. Ab und zu ragte ein Arm hervor, der sich mahnend gegen den Himmel richtete. Und ein paar rissen ihre toten Augen auf, während Sid seinen Blick über die verstümmelten Körper gleiten ließ.
Panik griff mit kalter Hand um Sids kehle, doch ehe sie zugreifen konnte, zerriss ein dritter, unwirklicher Schrei die Nacht.
Erneut wirbelte Fio kampfbereit herum, während die lockige Lilli, die die Situation ebenso wenig wie Fio begriff, gleichgültig mit den Schultern zuckte und einen vierten Schrei erklingen lies, der sich übermütig und kriegerisch zu den anderen Schreien gesellte.
Waren denn jetzt alle verrückt geworden? Entnervt sah Fio zischen ihren Gefährten hin und her, konnte aber immer noch keinen Grund für ihr verhalten ausmachen und gab schließlich die Kampfbereitschaft auf. Dann entdeckte sie Sid, der festgewurzelt auf der Stelle stand und immer noch in das Dunkle starrte. Sie folgte seinem Blick und erkannte eine Trümmerwüste, die im dunklen Nebel döste. Ein Ort, den das Licht anscheinend vergessen hatte und der nur aus Asche und Staub zu bestehen schien.
Nur was Sid anstarrte war weder Asche noch Staub.
Vor ihm erhob sich eine gewaltige Säule aus Gesichtern, Knochen und skurril verdrehten Gliedmaßen.
Mit zitterndem Körper stand der unter einem gewaltigen Tor, das von diesen Knochen getragen wurde.
Panisch wollte Sid einen, nein, besser viele, Schritte zurück machen, doch in einer Angst stolperte er in die falsche Richtung. Und machte einen Schritt unter das Tor. Innerhalb von Sekunden war die eben noch von bedrohlicher Stille untermalte Umgebung mit Geschrei und Stöhnen erfüllt. Die Skelette und Leichen sprachen.
"Kehrt um, sterbliche, mickrige Brut derer, die unter der Sonne leben...“, befahl der Schädel, der Sid eben noch so hohl angestarrt hatte mit einer Stimme, die nichts lebendiges mehr hatte.
"Ihr wisst ja nicht, wo ihr seid... seid... seid...“, echote ein anderer, sehr viel weiter oben.
„Wie, die wissen nicht, wo sie sind? Schön blöd“, antwortete ein Zerfetzter an dem noch ein Stück Haut hing.
„Blöd? Also als ich hier angekommen bin, gab es wenigstens hier noch Anstand und Höflichkeit!“, brüllte wieder ein anderer, der in der untersten Schicht lag.
„Als du hier angekommen bist, gab es noch Dinosaurier!“, zischte es zurück.
„Ja, aber Dinosaurier mit Anstand!“, höhnte es von oben.
„Ihr Ahnungslosen!“
In diesem Moment hatte Sid sich wieder so weit gefasst, dass er Angst hatte. Und er tat das, was in dieser Situation am logischsten war: Er drehte sich herum und rannte zu Fio.
„Was zum…“, sogar sie war sprachlos und starrte das Tor mit geweiteten Augen und schlaff herunterbaumelnden Armen an.
„Wo…. Wo sind wir?“, stammelte Sid, der sich hinter ihrem Rücken ganz klein gemacht hatte.
„Ihr“, wandte sich einer der Schädel für einen Moment von dem Streit ab, „seid in der Unterwelt.“
Shini & Sid
 
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